Blitzlicht wirkt so harsch und eine komplette Fotostudiobeleuchtung ist etwas viel Aufwand für einige Szenarien. Eine Art Mittelweg mit einem ästhetisch ganz besonderen Look findest du im Ringlicht. Ringlichter gibt es in vielen Größen und Stärken, als Leuchte fürs Stativ oder ganz klassisch als Vorbau für deine Linse (diese sind angelehnt an den Ringblitz).

Rundum erleuchtet – Ringlichter für Portraits und Fashion

Ringlichter, wie der Name bereits verrät, haben eine kreisrunde Anordnung der (heutzutage) LEDs, dies hat auf das Motiv vor allem einen interessanten Effekt: Anders als beim Blitz scheinen Ringlichter rund um das Gesicht deines Models herum, wodurch die Schatten gewissermaßen weggeleuchtet werden und das Gesicht rundum ausgeleuchtet wird.

Zudem werden durch das Licht die Augen besonders hervorgehoben, aus der Nahdistanz ist dies auch für sehr dunkle Augen gut geeignet, da es eine sehr deutliche Zeichnung zwischen Pupille und Iris erlaubt. Zudem setzt die ringartige Reflexion einen interessanten Akzent im Auge des Models. Ringlichter als Kameraaufsätze vor der Linse werden dabei einen harschen Schatten hinter das Fotomodell, wodurch ein ganz besonderer Effekt entsteht, der nahe Motive sehr flächig hell erscheinen lässt und gleichzeitig einen Schatten auf einen deutlich dunkleren Hintergrund wirft.

Diese Methode der Ringlichtfotografie findet seit einiger Zeit Einsatz in Musikvideos oder aber der Fashion-Fotografie und mit dieser Technik fotografierte Fotos wirken entsprechend immer stark stilisiert.

Auch größere Ringlichter mit einem Durchmesser von bis zu 50 Zentimetern können toll für diesen ganz besonderen Look eingesetzt werden. Der Abstand zum Modell kann hierbei vergrößert werden, ebenso sollten die Models nicht zu sehr an den Wänden kleben. Andernfalls fällt der Schlagschatten sehr hart, scharf und dunkel aus.

Solche Ringlichter eignen sich auf dem Stativ auch gut fürs Fotostudio, auch hier gilt, dass die Distanz zum Modell möglichst gering gehalten werden sollte, damit du den gewünschten Ringlichtlook erzeugen kannst. Ebenso sollte das Licht möglichst frontal auf das Model fallen und du dich im besten Fall im Mittelloch des Ringes positionieren.

Größere Ringlichter fürs Fotostudio lassen sich außerdem häufig im Durchmesser einstellen, so dass sie in verschiedenen Ringdurchmessern leuchten können. Dies hilft dir dabei, etwas mehr Distanz zum Model zu schaffen, die natürlichen Schatten aufzuhellen und vor allem den Ringreflex in den Augen und auf reflektiven Produkten anzupassen. Denn wie auch der Ringblitz können Ringlichter natürlich auch bestens in der Produktfotografie zum Einsatz kommen.

Mehr Distanz zwischen Vorder- und Hintergrund

Ringlichter können, ob im Fotostudio oder on Location, Portraitfotos einen ganz besonderen Glanz verleihen, weil das Fotomodell direkt vom Hintergrund gelöst wird. Der Lichtabfall zwischen Motiv und Hintergrund ist hier sehr präsent, der Schatten an der Rückwand löst das Motiv zusätzlich. Generell gilt hier die Grundregel: weitere Ringe weichen den Schatten auf, indem sie ihn aufhellen. Um auch in den dunkleren Bereichen kein Bildrauschen zu erhalten, sollte die ISO-Zahl möglichst gering gehalten werden, es empfiehlt sich natürlich das Fotografieren in RAW.

Besonders gut funktionieren Ringlichter mit Hintergründen mit leichter Struktur, Tapeten, verputzten Betonwänden, dunkler gestrichenen Hintergründen, Tafeln, etc. Vor einem weißen Hintergrund löst sich das Motiv hingegen meist weniger gut. Aufgrund der Nähe zu einer doch recht stark leuchtenden Lichtquelle solltest du deinen Models aber immer genug Zeit einräumen, sich an das Leuchten zu gewöhnen oder aber für die Fotos zur Kamera zu schauen und den Blick anschließend wieder zu entspannen. Gerade der Kamerablick vermag mit dem Lichtreflex im Auge und dem flächig ausgeleuchteten Gesicht, besonders in seinen Bann zu ziehen.

Wenig Aufwand, viel Ausleuchtung

Die helle, ebenmäßige Ausleuchtung musst du in vielen Fotostudiosituationen aus mehreren Lichtquellen bauen, beim Aufblitzen erhältst du dagegen oft harsche Schatten. Das Ringlicht macht dies ein Stück weit mühelos und liefert dir in einem blitzschnellen Aufbau ein durchgehend helles Portraitlicht, das sofort einen ganz eigenen Look schafft.

In Nahdistanzen hast du durch Ringlichter zudem die kreative Freiheit verschiedener Gestaltungsmöglichkeiten und können mit extrem kurzer Belichtungsdauer oder weit geschlossener Blende arbeiten. Zudem hebt sich dein Model besonders gut vom Hintergrund ab und Hauttöne leuchten klar und hell. Selbst auf den Lippen erscheint durch das Ringlicht eine ansperechende Reflexion, die durch glänzenden Lippenstift noch verstärkt werden kann.

Ringlichter gehören zu den spaßigeren Tools, mit denen Fotografen ihre Motive mit nur einer Lichtquelle ausformen können. Diese sind eine schnelle Lösung für ansprechende Fotos und bieten einen Portraitlook, der sich irgendwo zwischen Blitzanlage und Naturlicht einordnen lässt. Das mag mal nach Hochglanz aussehen, mal nach Hip Hop-Video, entlockt aber jedem Motiv etwas ganz Besonderes. Glatte Haut wirkt dadurch noch mehr wie der Vogue entrissen, erfahrenere Gesichter dagegen erhalten eine markante Struktur bei gleichzeitig leuchtendem Blick.

Da Ringlichter für die meisten Fotografen etwas ungewohnt sind, solltest du dir zunächst etwas Zeit zum Ausprobieren nehmen, ganz gleich, ob du nun ein akkubetriebenes Licht für unterwegs oder ein größeres Ringlicht fürs Stativ nutzt.

Hilfreiche Links zu Ringlichtern:

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